Beruflich auf Zukunftskurs: Regionale Unternehmen in der Sibilla-Egen-Schule
Erste Berufsmesse in Kooperation mit dem Landwirtschaftsamt Ilshofen und dem Regionalen Übergangsmanagement
In wenigen Wochen stehen die Abschlussprüfungen zum Erlangen des Hauptschulabschlusses oder der Mittleren Reife bevor, die angehenden Abiturienten müssen bereits in diesen Tagen unter Beweis stellen, wieviel Fachwissen in ihnen steckt. Die Frage aller Fragen ist aber eine, die sich vielen erst nach der heißen Prüfungsphase stellt: Endlich fertig – und jetzt? Um ihren Schülerinnen und Schülern möglichst frühzeitig Orientierung und Anstoßmöglichkeiten hinsichtlich dieser Frage zu geben, richtete die Sibilla-Egen-Schule am 11. April 2024 erstmals eine Berufsmesse in ihren Räumlichkeiten aus.
Im Gegensatz zur kaufmännisch und technisch geprägten Messe, die wenige Wochen zuvor am Berufsschulzentrum durchgeführt worden war, standen hier vor allem Berufsfelder im Bereich Hauswirtschaft, Pflege, Nahrungsproduktion und Sozialpädagogik im Vordergrund. Dadurch sollte eine Verbindung zum Schulprofil der Sibilla-Egen-Schule geschaffen werden, die insbesondere mit einer hauswirtschaftlichen, pflegerischen sowie sozial-, biotechnologischen und ernährungswissenschaftlichen Ausrichtung aufwartet.
Wie vielseitig und abwechslungsreich diese Sektoren sind, konnten die Schülerinnen und Schüler bei einer kleinen Rallye durch das kurzzeitig errichtete Messegelände erleben: Es lockten Ausbildungsgänge von der Pflegefachfrau über den Hotelfachmann bin hin zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik oder der Operationstechnischen Assistenz. Auch gab es verschiedene Angebote im Bereich der dualen Studienmöglichkeiten. In detailreich aufgebauten Miniaturplaymobilwelten konnten die Stufen auf der hauswirtschaftlichen Karriereleiter erkundet werden und auch der fast in Vergessenheit geratene Beruf der Dorfhelferin wurde von den Jugendlichen neu entdeckt.
Neben all dem fachlichen Input wurde aber auch das Belohnungssystem der fleißig interessierten Schüler aktiviert: Bei den einen Ausstellern wurde man nach den Infogesprächen mit selbst hergestellten Bärlauchhäppchen verköstigt, bei den anderen mit Stiften oder ähnlichen Kleingeschenken bedacht. Wieder andere stellten die jungen Menschen zunächst spielerisch auf die Probe und sorgten bei einem kurzen Frage-Antwort-Spiel für rauchende Köpfe: Wie viele ambulante Pflegedienste gibt es in Deutschland und wie hoch ist die Anzahl pflegebedürftiger Menschen? Wer das Quiz nicht scheute, wurde als Dankeschön mit einer kleinen Tüte selbstgemachten Popcorns belohnt. An mehreren Ständen konnte aber auch aktiv Hand angelegt werden: Blutdruck messen, passende Wickeltechniken an Babypuppen ausprobieren oder die eigene Ausdauer bei einer Herz-Kreislaufmassage trainieren. Um sich in die Perspektive eingeschränkter Menschen und in deren Herausforderungen im Alltag hineinversetzen zu können, wurden die Schülerinnen und Schüler bei der LebensWerkstatt mit Geschicklichkeitsübungen im Bereich Kognition und Motorik konfrontiert. Schnell wurde dabei klar: Das Leben von einem anderen Blickwinkel aus bewältigen zu müssen, ist gar nicht so einfach und bedarf meist fähiger Unterstützung.
Allen Ausstellern gemein war, dass es sich um Repräsentanten lokaler Betriebe handelte. Im Idealfall sollten hier nicht nur Interesse und Neugier geweckt werden, sondern auch konkrete Gespräche über mögliche Ausbildungsverhältnisse zustande kommen. Auch das Aufzeigen von verschiedenen Bereichen, die nach der Grundausbildung möglich sind, war den lokalen Ansprechpartnern ein besonderes Anliegen: Dabei ist die Palette oftmals groß, denn nicht nur klassische Ausbildungsberufe, sondern auch duale Studiengänge mit Bachelorabschluss können bei vielen Betrieben verfolgt werden, z.B. das duale Studium BWL-Food Management.
„Ich wusste ja schon lange, dass ich später unbedingt in den Bereich Pflege gehen möchte“, so eine Schülerin, „aber ich hätte nie gedacht, dass es da so viele verschiedene Möglichkeiten gibt.“ Insofern war die Messe nicht nur für die Schule und die Aussteller, sondern insbesondere für die jungen Menschen ein voller Erfolg.
Beteiligte regionale Betriebe
Folgende regionalen Betriebe haben sich bei der Berufsmesse vorgestellt:
- Schwäbisch Hall Facility Management GmbH (74523 Schwäbisch Hall)
- Diakoneo (74523 Schwäbisch Hall)
- Arbeiter-Samariter-Bund (74544 Michelbach/Bilz - Seniorenpark "Michelbach am Schloss")
- Ev. Heimstiftung (74592 Kirchberg)
- Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (74549 Wolpertshausen)
- Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V., (74592 Kirchberg)
- LebensWerkstatt für Menschen mit Behinderung e.V. (74080 Heilbronn)
- Eugen-Grimminger-Schule (74564 Crailsheim)
- Inab - Jugend, Bildung und Beruf (74523 Schwäbisch Hall)
- Dienste für Menschen H.W.D. GmbH (74523 Schwäbisch Hall)
- Akademie für Landbau und Hauswirtschaft (74635 Kupferzell)
- Kümmerer-Programm Jugendmigrationsberatung (74523 Schwäbisch Hall)
Artikel: Katharina Link