Zweijährige Berufsfachschule für Sozialpflege - Schwerpunkt Alltagsbetreuer (2BFSPT)
Jemanden in seinem Alltag zu betreuen – was bedeutet das eigentlich? Es heißt, für jemanden zu sorgen und ihm zur Seite zu stehen. Es heißt, jemanden in schwierigen Situationen zu unterstützen und es heißt auch, mit jemandem an bestimmte Orte zum Schutz mitzugehen. Klingt fast ein bisschen nach Superheld – und für deine zu betreuende Person ist es das auch! Als Alltagsbetreuer/in nimmst du genau diese Betreuungs- oder auch Schutzfunktion für einen beeinträchtigten Menschen ein.
Aufgabenfeld
Damit ist das Aufgabenfeld der Alltagsbetreuer/innen enorm vielseitig: Sie helfen kleine und große Aufgaben des Alltags zu bewältigen, unterstützen im Haushalt und bei der Gestaltung des persönlichen Lebensumfelds. Daneben gehen sie ihren zu betreuenden Personen auch bei kleineren pflegerischen Aufgaben zur Hand. Der gemeinsame Gang zum Supermarkt zählt hier genauso so dazu wie der begleitende Arztbesuch.
Da Lebensqualität aber meist schon im Kopf anfängt, sorgen die Alltagsbetreuer/innen auch für die innere Motivation und Aktivierung ihres Schützlings und geben ihm beispielsweise bei der Erhaltung seiner Sozialkontakte Hilfestellung. Die Aktivierung erfolgt nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf geistiger Ebene.
Zentrale Unterrichtsinhalte und Zugangsvoraussetzungen
Ein Held des Alltags kann jeder werden, auch ohne bisher bestandenen Hauptschulabschluss. Wichtiger als dieser ist das ehrliche Interesse an Menschen, eine gewisse soziale Ader sowie ausreichende deutsche Sprachkenntnisse (mind. Niveau A2).
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und ist auch in Teilzeit möglich. Die Fachthemen Gesundheit, Rechtsfragen, Pflege und Aktivierung werden intensiv unterrichtet. Immer mit Blick darauf, wie du in Alltagssituationen von älteren und zu betreuenden Menschen adäquat reagierst und stets den Überblick und einen kühlen Kopf bewahrst. Während dieser zwei Jahre erwartet dich u.a.:
- eine starke praktische Ausrichtung! An drei Tagen in der Woche kannst du schon während der Ausbildung in einer Pflegeeinrichtung praktisch aktiv werden.
- Grundkenntnisse im Umgang mit betreuungsbedürftigen hilfsbedürftigen Menschen: Welche Formen der Hilfebedürftigkeit gibt es? Wie kann ich helfen, geschwächte Menschen zu mobilisieren und zu aktivieren? Welche Erkrankungen erschweren den Alltag? Was bedeutet z.B. Demenz für die betroffene Person?
- das notwendige Handwerkszeug, wie du die körperliche, seelische und geistige Verfassung von zu betreuenden Personen verbessern kannst.
- Grundkenntnisse in Hygiene, Pflege und Nahrungszubereitung
- Tipps, um den besonderen Anforderungen im Umgang mit sozialen Kontakten und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung gerecht zu werden, um die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu sichern
- Erweiterung deiner kommunikativen Kompetenzen
- Umgang mit akuten Krisen und Notfallsituationen
- Rechtliche Grundlagen im Bereich der Betreuung, um sicher agieren zu können.
Möglichkeiten im Anschluss
Haben die Auszubildenden nach zwei Ausbildungsjahren die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden, wird ihnen die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannter Alltagsbetreuer/ staatlich anerkannte Alltagsbetreuerin“ verliehen! Wurde die Ausbildung ohne Hauptschulabschluss angetreten, ist der nach gelungenem Abschluss automatisch mit im Gepäck.
Damit stehen für das anschließende Berufsleben viele Türen offen: Die Alltagsbetreuer können u.a. in der Tagespflege, privaten Haushalten oder Pflegeinrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen ihr Know-how einbringen und zu einer zentralen Stütze im Leben ihrer zu betreuenden Personen werden.
Auch eine Weiterqualifizierung im Bereich der Alten- und Krankenpflege und der Behindertenbetreuung ist problemlos möglich: Ein möglicher Weg wäre z.B. über die Altenpflegehelferin bis zur Altenpflegerin. Gleiches ist auch in den anderen Bereichen möglich. Lass dich bei Interesse einfach von uns beraten.
Die Zahl der hilfebedürftigen Menschen in Deutschland steigt nicht nur altersbedingt immer mehr. Deshalb: Egal, ob es sich um einen kranken, behinderten oder alten Menschen handelt – werde für deine zu betreuende Person zu ihrem persönlichen Helden des Alltags und melde dich an zur Ausbildung als Alltagsbetreuer/in!