Spanienaustausch: zwischen Tapas und ganz viel Herzlichkeit
12 Schülerinnen und Schüler des sechsjährigen Gymnasiums für Ernährung und Soziales nehmen am Austausch mit der spanischen Kleinstadt Montijo teil.
Tapas, lange Sandstrände und das gewisse südeuropäische Etwas – seit jeher übt Spanien eine besondere Faszination aus und gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Urlaubsländern Europas. Als im Herbst letzten Jahres schließlich feststand, dass die westspanische Kleinstadt Montijo als Austauschpartner für die Sibilla-Egen-Schule gewonnen werden konnte, waren die Begeisterung und der Andrang unter den jungen Spanischlernenden der Klassenstufen 11 und 12 entsprechend groß. Die Teilnahme an einem Austausch heißt ja auch nicht zuletzt, das erlernte Wissen endlich anzuwenden. Also: raus aus der Theorie, rein in die Praxis!
Im Dezember 2022 wurden die spanischen Austauschgäste erstmals empfangen und konnten bei adventlicher Stimmung in Heidelberg, Stuttgart und Schwäbisch Hall entdecken, was das baden-württembergische Ländle so alles zu bieten hat. Ende Januar dieses Jahres stand nun der Gegenbesuch an und so machte sich eine Gruppe von zwölf Schülerinnen und Schülern in Begleitung ihrer Spanischlehrerinnen Adelheid Balzer und Linda Matz auf in Richtung Montijo. Montijo zählt rund 15400 Einwohner und befindet sich in der spanischen Region Extremadura.
In den folgenden acht Tagen wurden den deutschen Jugendlichen die enorme Gastfreundschaft und Herzlichkeit der spanischen Mentalität vor Augen geführt. Diese wurden zum Beispiel beim feierlichen Empfang durch den Bürgermeister im Rathaus Montijos oder beim freundlichen und offenen Miteinander in den jeweiligen Gastfamilien spürbar. Dort konnten die Schwäbisch Haller Gäste auch ein Stück weit in den spanischen Alltag eintauchen und typische Gepflogenheiten wie beispielsweise das verhältnismäßig späte Abendessen hautnah miterleben. Außerdem hieß es für die jungen Spanischlernenden spätestens dann auch hier, alle Scheu vor sprachlichen Barrieren zu überwinden, ins kalte Wasser zu springen und – a hablar en español!
Dem Erlebnisdrang und der Neugier auf die spanische Kultur wurde bei verschiedenen Städtetouren genüge getan: Neben Montijo selbst standen Cáceres, dessen Altstadt seit 1986 zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde, Mérida sowie das maurisch geprägte Sevilla im benachbarten Andalusien auf dem Programm. Besonders eindrücklich war dabei die Besichtigung der mit blauen Mosaiken geschmückten Plaza de España und der Besuch des Grabes von Christoph Kolumbus.
Aber auch die kulinarische Seite Spaniens lockte mit ihren vielseitigen Geschmacksangeboten: Wer kann zu leckeren Churros mit Schokolade, selbstgemachten Tapas, Tortilla oder traditioneller Paella schon Nein sagen? Was den Schülerinnen und Schülern dabei besonders auffiel, war der in Spanien wesentlich höhere Konsum fleischhaltiger Speisen.
Am Tag des Abschieds kullerte sowohl auf spanischer als auch auf deutscher Seite dann doch das eine oder andere Tränchen. Aber: Die Freude überwiegt und der Austausch wirkt weit über das eigentliche Ziel gegenseitigen kulturellen Verstehens hinaus: Freundschaften wurden geknüpft, die ersten privaten Gegenbesuche sind schon in Planung. „Der organisatorische Aufwand im Voraus hat sich absolut gelohnt! Wir freuen uns schon auf September, wenn es mit dem Austausch in die zweite Runde geht“, so Studienrätin Adelheid Balzer, die den Austausch ins Leben gerufen hat.
Bericht: Katharina Link