Besuch des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg – Eine Mahnung der Vergangenheit
icon.crdate24.10.2024
Die Jahrgangsstufe 2 besuchte am 13. September 2024 das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg
Besuch des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg – Eine Mahnung der Vergangenheit
Von Clara Kübler und Clara Schleicher, EG 13
Wie kann es passieren, dass Architektur und Ideologie miteinander verschmolzen werden, um eine ganze Nation zu manipulieren? Diese Frage stellte sich uns, den Schülerinnen und Schülern der Kursstufe Klasse 13 der Sibilla-Egen-Schule Schwäbisch Hall kürzlich beim Besuch des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg – einem Ort, an dem Geschichte greifbar wird. Dort ist die Vergangenheit lebendig und der Einfluss sowie die Macht der Nationalsozialisten wird in all ihrer Deutlichkeit vor Augen geführt.
Bei der Führung über das Reichsparteitagsgelände bekamen wir vielfältige Informationen zur Entstehung: Nürnberg wurde bewusst als Austragungsort der Reichsparteitage gewählt, da die Stadt zentral lag und gut erreichbar war. Dort inszenierte die NSDAP ihre riesigen Propagandaschauen, um die sogenannte „Volksgemeinschaft“ zu stärken. Millionen Menschen strömten hierher, um Zeugen der imposanten Aufmärsche und Paraden zu werden. Entworfen wurde der Platz von Albert Speer, dem einflussreichsten Architekten im nationalsozialistischen Deutschland, und umfasst eine Gesamtfläche von über 16,5 Quadratkilometern. Einige der Kolossalbauten wurden ganz oder teilweise fertiggestellt und sind noch heute vorhanden.
Besonders beeindruckte uns die unvollendete Kongresshalle – ein monumentales Bauwerk, dessen riesiges Ausmaß und seine gezielt sakral gestaltete Architektur darauf abzielten, Hitler und seine damit verbundene Macht zu repräsentieren. Ebenso eindrucksvoll wirkte auf uns das gigantische Zeppelin-Feld, auf dem die Massenveranstaltungen wie beispielsweise die Reichsparteitage stattfanden. Heute erinnert nur noch die Tribüne an das Geschehene.
Der Besuch führte uns vor Augen, wie Architektur zu propagandistischen Zwecken von totalitären Regimen inszeniert werden kann.
Erinnerungsstätten wie das Reichsparteitagsgelände sind Mahnmale der Geschichte, die uns zeigen, wie wichtig eine von allen Menschen akzeptierte und verlässliche Demokratie ist.